Was ist der Coordicide?

Mit dem Coordicide möchte IOTA als Vorreiter im Bereich der DLT ein scheinbar unlösbares Problem hinter sich lassen.

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Auf der Abbildung werden die Kernziele der Distributed Ledger Technology (DLT) vorgestellt. Da bisher kein Projekt Sicherheit, Dezentralität und Skalierbarkeit unter einen Hut bekommen hat, spricht man von einem “Trilemma” (tri=drei)

Um die großen Erwartungen rund um den sogenannten “Coordicide” verstehen zu können, lohnt es sich eine kleine Reise in die Vergangenheit zu wagen. Die Herkunft des Wortes geht zurück auf den “Coordinator” (auf deutsch: Koordinator), eine zentrale Einheit des IOTA Protokolls, die zum aktuellen Zeitpunkt präventiv zum Schutz gegen Betrug eingesetzt wird. Der Koordinator generiert in regelmäßigen Zeitabständen sogenannte “Meilensteine”, an denen sich andere Transaktionen entweder direkt oder indirekt orientieren müssen, um als ehrliche Transaktion im Netzwerk bestätigt zu werden. Da der Coordinator als zentrale Einheit der Foundation als eine Art Gesetzeshüter für Recht und Ordnung sorgt, ist die Sicherheit zwar gewährleistet, jedoch ein elementarer Punkt des DLT-Versprechens - die Dezentralität - nicht gegeben. (siehe Abbildung) Kritiker werden nicht müde diese Schwachstelle im Vergleich mit anderen Projekten hervorzuheben, denn solange keine Dezentralität gegeben ist, hat das IOTA-Protokoll nur einen bedingten Mehrwert für die Industrie 4.0 und das neue Zeitalter der Daten (“Daten sind das neue Öl”). Schließlich soll der Nutzer die Kontrolle über die eigenen Daten zurückerlangen, was mit einer zentralen Einheit nur schwer vorstellbar ist. Halten wir also fest: Der Coordicide soll ein Fundament für Skalierbarkeit, Sicherheit und Dezentralität darstellen. Bis 2025 werden nach Schätzungen in etwa 75 Milliarden vernetzte IoT- Geräte erwartet. Auf der Abbildung werden die Kernziele der Distributed Ledger Technology (DLT) vorgestellt. Da bisher kein Projekt Sicherheit, Dezentralität und Skalierbarkeit unter einen Hut bekommen hat, spricht man von einem Trilemma. Um erstmals in der jungen Geschichte der Distributed Ledger Technology dem Ziel einer Lösung für das Trilemma näher zu kommen, beschäftigen sich aktuell (Stand Oktober 2019) laut Angaben der Entwickler mehr als 20 Angestellte der IOTA Stiftung mit Forschung und technischer Entwicklung dieser grundlegenden Änderung.

Die nächsten Schritte

Was die zeitliche Erwartung für ein mögliches Testnetz angeht, bleiben die Forschungsergebnisse gleichbleibend spannend, wie unvorhersehbar für den Außenstehenden. Enthusiasten müssen sich mit dem Gedanken anfreunden, dass die IOTA Foundation zwar nah an einer Lösung dran ist, die Forschung rund um die Cutting Edge Technology (zu deutsch: Spitzentechnologie / neue Technologie) jedoch ungeahnte Hürden bereithält, die es nachhaltig und vor allem sicher durch aussagekräftige Testergebnisse und Studien hinter sich zu lassen gilt. An dieser Stelle sei noch einmal daran erinnert, dass das Protokoll als Rückgrat für das Internet der Dinge dienen soll. Milliarden Geräte werden eines Tages miteinander vernetzt sein, empfindliche Daten und monetäre Transaktionen in Echtzeit ausgetauscht. Ein grober Fehler in puncto Sicherheit kann hier wichtiges Vertrauen kosten, um große Spieler der Industrie für diese vielversprechende Technologie zu begeistern. Wem der monatliche Newsletter nicht ausreicht und wer an der Weiterentwicklung und den aktuellen Forschungsergebnissen näher teilhaben möchte, kann unter “discord.iota.org” einen Blick über den Tellerrand hinauswerfen und den Diskussionen zwischen klugen Köpfen folgen.

Fazit

Mit dem Coordicide möchte IOTA als Vorreiter im Bereich der DLT ein scheinbar unlösbares Problem hinter sich lassen. Skalierbarkeit, Sicherheit und Dezentralität sollen dabei keine Grenzen gesetzt werden und so wird tagtäglich für ein stabiles Fundament ein Stein nach dem anderen gesetzt, auf dem am Ende eine billionenschwere Industrie Platz nehmen soll.